Geboren am 05.03.1986 in Greiz
Wohnort: Gera
Polizeimeister der Bundespolizei, Leistungssportprojekt Kienbaum
Trainer: Jörg Uwe Krünägel
Mitglied im SSV Gera 1990 e.V.
Trainer: Emanuel Raasch (OSP Berlin)
Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft
Bundestrainer: Detlef Uibel
links: Bundestrainer D. Uibel und BPol-Coach J.U. Krünägel, rechts: Diagnosetrainer Dr. P. Müller
„Emu“ - über 20 Jahre selbst aktiver Fahrer, u.a. bei Weltmeisterschaften 1 x Sieger, 4 x Zweiter und 2 x Dritter - trainiert Robert seit Dezember 2006
War vom Februar 2003 bis September 2006 Roberts Trainer in Erfurt. Im Jahr 2004 führte er R. Wolff zum Olympiasieg und trainierte gern Weltmeister.
Trainier vom Herbst 2002 bis Februar 2003 und ist auch danach in Gera immer für Robert da.
Entdeckte im Jahr 2002 Roberts Sprinttalent, schob ihn als Trainer für Ausdauerfahrer lange Zeit und erfolgreich an den Sprint-Start.
Robert Förstemann beendet nach den Berliner Sixdays die Saison. Der 29-jährige Geraer nimmt sich eine Auszeit – und will danach mit Blick auf die Olympischen Spiele 2020 noch einmal durchstarten.
Berlin. Robert Förstemann dreht seine letzten Runden. Vorerst. Nach dem Sechstagerennen in Berlin ist Schluss. Der 29-jährige Geraer beendet die Saison – vorzeitig. Zu viel lief schief in diesem Winter – die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro werden ohne ihn laufen. „Das ist schon hart, sich das einzugestehen“, sagt er.
Förstemann zieht die Reißleine, wie er es ausdrückt, nimmt sich eine Auszeit, drei vielleicht auch vier Monate. „Im Prinzip fange ich wieder bei null an“, sagt er. Sein dreijähriger Sohn Noah wird merken, dass der Papa jetzt viel öfter zu Hause ist als sonst. „Ja, darauf freue ich mich. Auf die Zeit mit der Familie.“
Die vergangenen elf Jahre hat er für den Bahnradsport gelebt, seinem Körper aber wohl zu viel abverlangt. „Ich bin ohne Pause von Rennen zu Rennen gefahren. Immer Volldampf, immer volle Pulle.“ Und so lang es bergauf ging, die Leistung stimmte, die Rekorde purzelten, die Medaillensammlung wuchs, war das auch alles in Ordnung. Doch in dieser Saison habe er „einhundertfünfzig Prozent investiert – und nichts kam rum“. Nicht einmal Stagnation, nein, die Leistungen gingen sogar zurück.
Nach der verpassten Olympia-Qualifikation, 2012 in London zählte er zum bronzenen Teamsprint-Trio, stellte er alles und jeden in Frage – und zog Konsequenzen. „Ich arbeite seit zwei Wochen nicht mehr mit Emanuel Raasch zusammen“, sagt er und legt sehr viel Wert auf die Feststellung: Raasch ist nicht der Buhmann für eine verpasste Olympia-Qualifikation. „Ich habe Emu viel zu verdanken. Ich habe jahrelang mit ihm erfolgreich zusammengearbeitet, wir haben Weltrekorde und Titel eingefahren.“
Förstemann sucht einen neuen Sprinttrainer
Rückgängig machen kann er nichts, „aber ich bin auch keiner, der den Kopf in den Sand steckt“. Er blickt nach vorn. Seinen Körper will er von oben bis unten durchchecken lassen. „Ich schleppe seit Jahren ein paar Zipperlein mit mir herum. Jetzt will ich endlich einmal alles in Ordnung bringen.“ In den nächsten Monaten wird er sich reiflich überlegen, wie es weitergehen soll mit dem Bahnsprinter Förstemann – wer sein neuer Sprinttrainer sein wird, ob er weiter in Berlin wohnen bleibt. „Ich habe mehrere Optionen, aber nichts ist spruchreif. Ich nehme mir die Zeit, das alles in Ruhe zu planen.“ Wenn das geklärt ist, will er noch einmal vier Jahre durchziehen. „Ich habe lange nicht alles erreicht, was ich erreichen kann“, sagt er. „Und ich weiß, was ich kann. Ich weiß, dass ich es kann.“ Und das will der gebürtige Greizer auch zeigen – mit Blick auf Olympia 2020 in Tokio.
Einen neuen Athletikcoach muss der Wahl-Berliner nicht suchen. Vor gut einem Jahr, als ihn ein Bandscheibenvorfall bei der Sportlerwahl in Baden-Baden aus der Bahn warf, vermittelte Raasch ihm einen neuen Fitness-Coach. Einen, der das Krafttraining nach dem Bandscheibenvorfall kurz vor Weihnachten 2014 umstellte. „Johannes Lukas hat mir zum Beispiel bei den Kniebeugen eine völlig neue Technik beigebracht. Ich bin jetzt wieder bei den Lasten, die ich vor dem Bandscheibenvorfall gestemmt habe. Aber ich habe weder Knie- noch Rückenschmerzen“, sagt Förstemann.
Doch die kommenden Wochen wird er sich wohl nicht groß blicken lassen im Kraftraum. „Klar werde ich mich bewegen, mich fit halten.“ Doch will er auch Dinge tun, die ihm Spaß machen, die ihn auf andere Gedanken bringen, die seinen überstrapazierten Körper zur Ruhe kommen lassen. Skifahren will er lernen, querfeldein radeln, Fallschirmspringen – und nach der Auszeit mit Volldampf auf die Bahn zurückkehren.
Andreas Rabel / 02.02.16 / OTZ
Quelle: OTZ online
Berlin - Dieses Sechstagerennen und Schluss. Saison zu Ende. Punkt. Aus. Pause. Nicht mal die Olympischen Spiele in Rio können daran was ändern. Weil die Olympischen Spiele schlichtweg nicht drin sind. Berlins Super-Sprinter Robert Förstemann braucht eine Auszeit. Drei Monate mindestens. Vielleicht auch vier. Es ist einiges schiefgelaufen im letzten Jahr beim Olympia-Dritten von 2012. Förstemann sagt: „Jetzt fange ich wieder bei null an.“
Das meint er so, wie er es sagt. Wortwörtlich. Nach einer verkorksten Saison hat er alles und jeden in Frage gestellt. Auch sich selber. Und er hat Konsequenzen gezogen. „Ich arbeite seit 14 Tagen nicht mehr mit Emu Raasch zusammen“, sagt Robert dem KURIER. Was ihm wichtig ist: Sein langjähriger Coach ist nicht der Buhmann für eine verpasste Quali. „Ich habe Emu viel zu verdanken. Ich habe jahrelang mit ihm erfolgreich zusammengearbeitet, wir haben Weltrekorde und Titel eingefahren. Olympia-Bronze kam auch nicht von ungefähr“, ist der 29-Jährige wirklich dankbar.
Den Schritt, nun getrennte Weg zu gehen, hat sich Förstemann deshalb auch gut überlegt. Vor einem Jahr präsentierte Raasch ihm einen neuen Fitness-Coach. Einen, der das Krafttraining nach dem Bandscheibenvorfall an Weihnachten 2014 optimierte. „Johannes Lukas hat mir zum Beispiel bei den Kniebeugen eine völlig neue Technik beigebracht. Ich bin jetzt wieder bei den Lasten, die ich vor dem Bandscheibenvorfall gestemmt habe. Aber ich habe weder Knie- noch Rückenschmerzen“, erzählt Förstemann. Ein Zustand, den der ehrgeizige Sportler seit einem Jahrzehnt nicht mehr kannte.
Der absolute Tiefpunkt war dann im Trainingslager in Colorado erreicht. Im Oktober reiste er besessen vom Ehrgeiz krank zur Nationalmannschaft in die USA. Er schleppte sich durch, brachte seine Leistungen nicht, nahm Medikamente, die auf den Magen schlugen und kam mit acht Kilo weniger Muskelmasse zurück. „Davon habe ich mich dann nicht mehr erholt“, bedauert Robert.
Rückgängig machen kann er es nicht. Er blickt nach vorn. Nach über elf Jahren Leistungssport ohne Pause gehören die nächsten drei bis vier Monate seinem Körper – von oben bis unten soll der durchgecheckt werden –, seiner Familie und dem Studium.
Auch sein jährliches Pflichtpraktikum beim Arbeitgeber Bundespolizei steht an. Die Räder dürfen, sollen und müssen in dieser Zeit im Keller verstauben. Bis er wieder angreifen kann, sucht er einen neuen Sprint-Trainer, hat Kontakte, aber nichts ist spruchreif bis jetzt. „Wenn das geklärt ist, will ich noch einmal vier Jahre durchziehen. Ich habe lange nicht alles erreicht, was ich erreichen kann“, sagt Robert in Hinblick auf die Olympischen Spiele 2020.
Bis dahin gibt er bei den Sixdays noch mal Vollgas. „Ich kann mich auf meinen Körper im Moment nicht verlassen. Aber ich verspreche, dass ich alles aus ihm herausholen werde, um auf meiner Heimbahn noch mal einen Erfolg zu feiern.“
Radsport: Mit der WM- und Olympia-Teilnahme 2016 wird es nach einer bisher schwachen Saison für Bahn-Sprinter Robert Förstemann schwierig. Beim Weltcup in Hongkong will er seinen Aufwärtstrend bestätigen.
Berlin. Die Tage werden wieder länger. Für Robert Förstemann sind sie es längst. Früh um sieben verlässt er seine Berliner Wohnung, um zum Bahntraining nach Frankfurt/Oder aufzubrechen. Sohn Noah ist längst im Bett, wenn er wieder nach Hause kommt. Alltag bei Robert Förstemann. „Ich trainiere so oft es geht auf der Bahn“, sagt er. „In Berlin ist das im Moment wegen diverser Umbauten im Velodrom nicht möglich.“
Robert Förstemann macht schwierige Zeiten durch. Der Winter lief überhaupt nicht wie geplant, im Teamsprint wollte sich der 29-Jährige als Anfahrer für die WM in London und die Olympischen Spiele 2016 in Rio qualifizieren. Doch sein Kontrahent René Enders aus Erfurt legte die schnelleren Zeiten hin.
„Es ging darum, Enders als schnellsten Anfahrer abzulösen. Das ist bisher nicht gelungen. Er hat aber auch eine Super-Leistung in diesem Winter gezeigt“, schätzt Förstemann die Lage realistisch ein. „Ich kann nicht sagen, ich habe sehr, sehr gute Chancen für Olympia. Das ist nicht der Fall. Es wird schwierig. Ich bin keiner, der da was schönredet. Doch wer mich kennt, der weiß: Ich gebe niemals auf. Ich kämpfe. Ich versuche alles.“
Selbst die Feiertage saß er auf dem Rad. Fast täglich postete er auf seinen Kanälen in den sozialen Netzwerken Bilder und Videos. Und er spürt, es geht voran, wenn auch nur langsam, mühsam. Warum es trotz aller Anstrengungen nicht lief, abschließend kann er es noch nicht beantworten. Sicher seien auch Fehler in der Trainingsstruktur gemacht worden, sagt er. Aus dem Höhentrainingslager in Colorado kehrte er krank zurück, verlor an Substanz. Mit den ausbleibenden Ergebnissen ging auch die nötige Lockerheit flöten. „Du willst, aber der Körper zieht nicht so mit, wie du willst – das frustriert.“ Den Januar hat der gebürtige Greizer, der beim SSV Gera groß geworden ist, mit Wettkämpfen vollgepackt. Das hat ihn in den vergangenen Jahren stark gemacht – viele Wettkämpfe, viele Erfolge.
Bereits am 2. Januar fährt er wieder ein Rennen, steigt bei der Revolution-Serie in Manchester auf das Rennrad, es folgt der dritte Saison-Weltcup in Hongkong, dann wohl ein weiteres Revolution-Rennen und die Berliner Sixdays. Die wohl letzte Chance, das Lenkrad herumzureißen, bietet sich dem Olympiadritten von London beim Weltcup Mitte Januar in Hongkong. Dort startet er im Sprint und im Teamsprint. „Da will ich mein Leistungsvermögen demonstrieren.“ Und notgedrungen geht sein Blick schon in Richtung Tokio 2020. Enders wird wohl nach den Spielen in Rio abtreten, damit könnte der Weg frei sein für Förstemann. „Ich bin nach wie vor top-motiviert. Wenn diese Saison schlecht für mich ausgeht, werde ich trotzdem die nächsten vier Jahre in Angriff nehmen, um 2020 wieder auf den Zug aufzuspringen.“
Andreas Rabel / 02.01.16 / OTZ
Quelle: OTZ Online
So hatte es sich Robert gewünscht, mit einem guten Gefühl das vorerst letzte Rennen beenden. Damit das in Erfüllung gehen konnte, dafür hat er 6 Tage lang hart gearbeitet und gekämpft.
"Wie ein Orkan fegte Robert Förstemann durch das Berliner Velodrom! Aber nicht nur er zeigte beim Rundenrekordfahren des "Wolfram" Champions Sprint eine grandiose Leistung. Vier von sechs Fahrern knackten die 13-Sekunden-Marke. Rang eins holte sich Förstemann vor jubelnden Rängen mit der Zeit von 12,611 Sekunden. Knapp dahinter lag Erik Balzer mit der Zeit von 12,634 Sekunden. Damian Zieliński aus Polen fuhr die Runde in 12,782 Sekunden! Wir ziehen den Hut!“ So beschreibt das Berliner Sechstagerennen auf seiner Facebookseite Roberts zweiten Sieg am zweiten Tag beim Rundenrekordfahren. In der Gesamtwertung führt Robert nach den ersten beiden Tagen mit 31 Punkten vor Erik Balzer (29 Punkte).
Im Teamsprint fuhr Robert auf Position 1, zog in 17,679 Sekunden das Team mit Erik Balzer und Tobias Wächter zunächst auf den 5. Platz. Insgesamt reichte es dann für die Deutschen nur für Platz 10. In der 200m Sprintqualifikation reichte es bei Robert trotz einer Zeit von 10,128 Sekunden im dicht gedrängten Feld der Qualifizierten nur für den 14. Platz. Erik Balzer fuhr in 10,089 Sekunden auf Platz 11, Eric Engler kam in 10,225 Sekunden (24.) gerade noch ins Turnier. Dort schieden E. Engler und Robert schon in der Vorrunde aus, E. Balzer schaffte es ein Runde weiter.
In diesen Stunden ist Robert auf dem langen Reiseweg zum dritten Weltcup der Saison. Zunächst freut er sich auf die Landung auf dem imposanten Flughafen der Metropole.